Mittwoch, 25. März 2009

Flora und Fauna ( Promperu)*

Tierarten wie zum Beispiel Kondor, Schlange oder Puma, wurden von den frühen Einwohnern des Landes angebetet und die ersten Zivilisationen in Peru verewigten sie in Keramiken und Bildnissen, um so ihre Schönheit und Kraft zu ehren.

Andere Arten wurden vom Menschen als Nahrungs- oder Rohstoffquelle genutzt. Einige Tiere wurden von den Menschen domestiziert und im Laufe der Jahrtausende entwickelte sich eine gegenseitige Abhängigkeit, die auch heute noch in den ländlichen Regionen weiterbesteht.

* Promperu (Diese Information gehört Promperu)

Chan Chan: die größte aus Lehm erbaute Stadt der Welt (Promperu)*

Die alten Herrscher von Chimu (800 - 1500 nach Christus) gründete ihre Hauptstadt am Fluss Moche im heutigen Departement La Libertad und gaben ihr den Namen Jang-Jang, was in der Sprache der Mochica soviel wie Sonne-Sonne bedeutete. Chan Chan erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 20 km2 und ist die größte aus Lehm erbaute Stadt aus der Zeit vor der Kolonisierung. Für den Bau verwendeten die Chimu Lehmziegel, runde Steine, Lehm, Holz, Schilf, Stroh und Zuckerrohr, da sich diese Materialien auf natürliche Weise in die sandige Küstenlandschaft integrierten.

Die Raimondi - Stele II


Eine weitere Darstellung aus der Chavín-Kultur. Sie zeigt die gleiche Gottheit, die auf der Raimondi-Stele porträtiert ist. Hier stand dem Künstler eine quadratische Fläche zur Verfügung, weshalb er die Flügel der Figur zu beiden Seiten angeordnet hat.

Die Raimondi - Stele I



Die Raimondi-Stele und eine erläuternde Zeich-nung, anhand derer sich erschließt, welchen Mittels sich der Künstler bedient hat, um die Gottheit so darzustellen, dass sie gleichzeitig von vorn und von hinten betrachtet werden kann.

Von Federico Kauffmann Doig





Donnerstag, 11. Dezember 2008















Die Venus von Frias
Foto: Instituto Nacional de Cultura de Piura
Foto: Dr. Federico Kauffmann Doig

Die Venus von Frias

Die meist gerühmte Arbeit des Goldschmiedehandwerks von Frías, der hier unsere Aufmerksamkeit gilt, zeigt eine unbekleidete junge Frau. Bekannt als Venus von Frías wurde diese Gestalt aus 24karätigem Feingold gearbeitet und mit Platineinlagen verziert. Sie misst 15,4 cm und wiegt 60 g. Gebogene verlötete Drähte, filigran gearbeitet, betonen ihre großen, mit Platinplättchen eingefassten Augen. Um ihr Volumen zu vergrößern, wurde die Figur auf der Grundlage von verschiedenen Platten hergestellt, die dann mit der Einlege- und Treibtechnik bearbeitet und schließlich verlötet wurden. Die Ortschaft Frías befindet sich im Gebirgsland des Departements Piura, Peru, an den Quellen des Yapatera. 1956 wurde dort der sensationelle Fund von Gegenständen aus Gold gemacht, unter denen sich auch diese Venus befand. Um genau zu sein in Caingará, einer in der Nähe von Frías gelegenen Stelle. Die Entdeckung erfolgte zufällig nach einem Erdrutsch, der durch die anhaltenden Regenfälle in diesem Jahr ausgelöst wurde. Der Erdrutsch legte ein Grab aus prähispanischer Zeit frei, das vor etwa 1500 Jahre angelegt wurde, wie sich aus dem Stil der in dieser Begräbnisstätte gefundenen Objekte schließen lässt.

Als die Brüder Del Castillo, die Eigentümer von Caingará, davon erfuhren, das der Erdrutsch etwas zu Tage gefördert hatte, das das von seiner Art her recht ungewöhnliche Grab einer hochgestellten Person zu sein schien, nahmen sie den Ort sofort in Augenschein. Voller Gier, einen Schatz zu finden, begannen sie, den Schlamm beiseite zu räumen, bis sie auf ein zweites Grab stießen. Aber erst nachdem sie noch tiefer gegraben und eine Schicht Stroh entfernt hatten, die wohl die Abdeckung für ein noch tiefer gelegenes Grab bildete, sahen sie voller Staunen die Pracht der funkelnden Schmuckstücke, die eines nach dem anderen zum Vorschein kamen und Beigaben für einen illustren Verstorbenen waren, dessen sterbliche Überreste von der Feuchtigkeit im Erdinnern zersetzt worden waren.
Unter den verschiedenen Goldschmiedearbeiten aus dieser Grabkammer fand sich auch die Figur, die später „Venus von Frías“ benannt werden sollte. Ihrem Stil nach könnte es sich bei ihr, ebenso wie bei den übrigen Objekten aus Gold, die in dieser alten Begräbnisstätte gefunden wurden, um ein der Goldschmiedekunst der Moche zuzuschreibendes Stück handeln, obwohl sich auch eine enge Verwandtschaft zur ecuadorianisch-kolumbianischen Metallurgie feststellen lässt - vor allem zu dem in Ekuador angesiedelten La Tolita-Stil, der ähnliche Statuetten hervorbrachte, allerdings aus Keramik und deutlich größer.

Die Figur trägt kleine Ohrringe, die auf beiden Seiten an den Ohrläppchen angebracht sind. An diesen wiederum hängen kreisförmige Plättchen, die bei dem geringsten Windhauch oder der kleinsten Erschütterung in Bewegung geraten.

Ähnliche symbolische Schmuckstücke finden sich auch um die Taille. Wahrscheinlich sollte hierbei durch die Gestaltung in Form stilisierter Wassertropfen die Assoziation mit Regen erweckt werden. Tatsächlich weisen archäologische Funde aus Gräbern der Mochica und Moche oft ähnliche Plättchen-Applikationen auf, wie sie die Venus von Frías trägt. Diese wurden an Häkchen aus Goldblech angebracht und symbolisieren Kleidungsstücke mit hoheitlichem Charakter. Als - sicherlich effektvolles - Accessoire getragen, dienten sie den Herrschern dazu, sich ihren Untertanen in einer Garderobe zu präsentierten, die sowohl Glanz ausstrahlte, wenn die Plättchen vom Sonnenlicht getroffen wurden, als auch ein schellenartiges Geräusch verursachte, das bei der geringsten Bewegung der Plättchen entstand. Es ist zu vermuten, dass die Gebieter sich dieses Hilfsmittel zunutze machten, um ihre Untergebenen zu beeindrucken und sicherzustellen, dass ihre Befehle unbesehen befolgt wurden.

Die Haltung der Hände der Venus von Frías ist nicht natürlich, vielmehr sind sie an den Handgelenken sehr stark abgewinkelt. Dadurch wird der Anschein erweckt, die Dame aus Gold und Platin vollführe einen rituellen Tanz. Auch die Kopfform erregt in beträchtlichem Maße Aufmerksamkeit, verrät sie doch eine hochgradige künstliche Deformierung des Schädels, eine Praxis, welche im antiken Peru weit verbreitet war. Die einzigartige technische Raffinesse, mit der die Statuette gefertigt wurde, ermöglicht es, ihren Kopf abzunehmen und ihn, dem Verschluss eines Flakons gleich, zu handhaben. So könnte der Hohlraum innerhalb des Körpers etwa dazu genutzt worden sein, Substanzen von besonderem magischem Wert aufzubewahren. Nichtsdestotrotz wurden auch Zweifel an der Vermutung laut, ob das Haupt ursprünglich tatsächlich als Verschluss verwendet wurde. Möglicherweise war es lediglich dafür vorgesehen, gedreht zu werden.
Von: Dr.Federico Kauffmann Doig
(Botschafter von Peru in Deutschland)